Blähton
Blähton, häufig auch als Tongranulat bezeichnet, zählt zu den beliebtesten Substraten bei Hobby- und Profigärtnern. Der aufgeblähte Ton verfügt über ein feines Porensystem, das wirksam Wasser und Nährstoffe halten und bei Bedarf an die Pflanzen abgeben kann. Es wird außerdem als Einzelsubstrat bei Hydrokulturen verwendet und hilft somit, einige Pflanzen ganz ohne Erden zu kultivieren.
Blähton als Substrat im Garten
Im Gartenbau als auch für Hobbygärtner spielt Blähton eine große Rolle. Das Tongranulat wird meist zur Verbesserung von Gartenböden bzw. der Bodenqualität im Allgemeinen oder als Hydrosubstrat verwendet.
Herstellung von Blähton
Blähton, häufig auch als Leca-Ton bezeichnet, wird sowohl in der Bauwirtschaft, im Gartenbau oder im Winterdienst verwendet. Für die Herstellung von Blähton wird vor allem kalkarmer und eisenhaltiger Ton benötigt. Eine weitere Besonderheit ist, dass einige weitere Fremdstoffe - meist organischer Natur - benötigt werden, um die poröse Struktur zu erzeugen. Dieser Ton stammt in den meisten Fällen aus Tongruben bzw. Tonstichen, die in Deutschland jedoch nur noch begrenzt zur Verfügung stehen. Ein Großteil der Rohstoffe stammt heute aus dem östlichen Europa (u.a. Österreich und Tschechien).
Der Rohton wird zunächst auf über 1.000 °C in einem so genannten Drehrohrofen erhitzt. Ein solcher Ofen dreht sich die ganze Zeit pausenlos um die eigene Achse, so dass bei kontinuierlicher Materialzufuhr die typische runde Form des Blähtons entsteht. Während dieses Prozesses entweichen zudem die Gase, wodurch die typische poröse Form im Inneren der Blähtonkugeln entsteht.
Eigenschaften und Vorteile von Blähton
Die poröse Struktur des Blähtons sowie dessen Ausgangsstoffe haben für die Anwendung im Gartenbau sowie speziell auch in der Hydrokultur ganz spezielle Vorteile. Die wichtigsten Eigenschaften von Blähton sind:
- Speicherung von Feuchtigkeit bzw. Wasser
- Speicherung von Nährstoffen
- geringes Gewicht
- recht verwitterungsbeständig und strukturstabil, wodurch sie lange Zeit verwendet werden können
- verhältnismäßig preiswert
- keimfrei
- nahezu pH-neutral
- salzfrei
Verfügbare Korngrößen von Blähton
Im Handel gibt es drei verschiedene Korngrößen von Blähton, die jeweils für unterschiedliche Anwendungen zum Einsatz kommen. Hierzu werden folgende Durchmesserklassen unterschieden:
- 2-4 mm
- 4-8 mm
- 8-16 mm
Verwendung von Blähton im Garten und für Topfkulturen
Im Garten bzw. für die Kultivierung von Topfkulturen hat Blähton vier Hauptverwendungen:
- als Bodenverbesserungsstoff zur Verbesserung der Bodeneigenschaften
- als Einzelsubstrat für hydroponische Kulturen (Hydrokulturen)
- als Drainagesubstrat in Hochbeeten oder Kübeln
- Bestandteil von Baumsubstraten
Die kleinen Korngrößen (2-4 mm, 4-8 mm) werden mitunter genutzt, um die Bodeneigenschaften nachhaltig zu verbessern. Vor allem Böden, die nur schlecht Wasser und Nährstoffe speichern können, sind hier zu nennen. Blähton kann aufgrund der vielen feinen Poren Wasser und Nährstoffe für längere Zeit speichern und bei Bedarf wieder abgeben. Die gleichen Aufgaben können jedoch Substrate wie Perlite oder Zeolithe meist noch besser und preisgünstiger lösen. Eine Sonderaufgabe ist die Behandlung von Gartenböden, die zu Staunässe neigen. Hier kann Blähton, aber auch Blähschiefer, effektiv helfen, das Wasser aufzunehmen, wodurch die Pflanzenwurzeln mehr Sauerstoff erhalten.
Zur Verbesserung von Gartenböden genügt es meistens bereits etwa 5 bis 10 Prozent des Volumens mit Blähton zu durchmischen.
Beliebt ist Blähton vor allem als Drainagesubstrat in Töpfen, Pflanzkästen oder Pflanzkübeln. Auch hier wird es meistens verwendet, um Staunässe in den jeweiligen Behältern zu vermeiden. Hier wird vor allem Blähton der Korngröße 4-8mm verwendet und unten in den jeweiligen Pflanzebehälter eingefüllt. Auf den Blähton kommt dann Blumenerde bzw. andere Spezialerden. Blähton als Drainageschicht hat zudem den Vorteil, dass weniger gegossen und gedüngt werden muss.
Wird Blähton als Substrat für Hydrokulturen oder als Baumsubstrat verwendet, kommen meist die mittleren und großen Korngrößen (8-16 mm), häufig in Verbindung mit Lava und Perliten, zum Einsatz. Es ist neben Sand und Steinwolle wohl das beliebteste Hydrokultursubstrat, was vor allem daran liegt, dass Blähton leicht, keimfrei und strukturstabil ist. Vor allem einige Palmen, Grünpflanzen oder Sukkulenten gedeihen hervorragend in dem anorganischen Substrat. In den meisten Fällen bilden die Pflanzen dann spezielle Wasserwurzeln aus, die vor allem für die Nährstoffaufnahme verantwortlich sind.
Blähton im Handel
Blähton ist ein beliebtes Substrat und wird daher in nahezu jedem Baumark und Pflanzencenter angeboten. Es sollten nur Blähtone verwendet werden, die explizit für den Gartenbau oder für Hydrokulturen produziert worden sind. Einige Hersteller bieten auch spezielle Blähtone für die Bauwirtschaft an, die mitunter speziell beschichtet wurden. Diese sind in keinem Fall geeignet.
Die Preise für Blähton orientieren sich nach Hersteller, Menge und Korngröße. Im Fachhandel dominieren die Korngrößen 4-8 mm und 8-16 mm. Für 50 Liter Blähton werden meist Verkaufspreise zwischen 13 und 20 EUR aufgerufen. Weitere übliche Abnahmemengen sind 10 Liter und 25 Liter, die meist nur unwesentlich günstiger sind.
Werden größere Mengen ab 500 Liter benötigt, empfiehlt es sich meist, einen örtlichen Komposthof aufzusuchen. Meist bieten diese Blähton in größeren Abnahmemengen an, die dann entsprechend günstig werden. Nachteil ist, dass geeignete Behälter für den Transport benötigt werden.
Unser Einkaufstipp
Blähton eignet sich hervorragend als Drainagesubstrat sowie als Substrat zur Verbesserung der Bodenstruktur. Für die Zumischung in Erden und Gartenböden eignen sich vor allem Korngrößen zwischen 4 und 10mm.
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