Rasendünger

Ein guter Rasen ist heute in vielen Gärten und Vorgärten ein beliebtes Grünstück, in dem viele Menschen gern viel Arbeit investieren. Neben Erde, Rasenschnitt und Unkrautpflege zählt die Düngung des Rasens zu jenen Tätigkeiten, die sich maßgeblich auf die Qualität und Stresstoleranz des Rasens auswirken. Ein guter Rasendünger, der auf die Standortverhältnisse vor Ort abgestimmt ist und alle benötigten Nährstoffe enthält ist quasi die halbe Miete.

Die richtige Düngung von Rasen

Rasen - Was ist das?

Um klären zu können, welche und wieviel Nährstoffe einer Rasenfläche zugeführt werden müssen, ist es ratsam zu klären aus welchen Pflanzen ein Rasen in der Regel überhaupt besteht. Meistens werden leicht zu pflegende Süßgräser wie Weidelgras, Schwingel oder Rispengras verwendet. All diese Arten bevorzugen schwere und nährstoffreiche Böden.


Damit ein Rasen übrigens als solcher bezeichnet werden kann, ist es notwendig die verwendeten Gräser in bestimmten Zeitabständen abzumähen. Es sollte demnach nie vorkommen, dass die Grasarten zu blühen beginnen.


Der Nährstoffbedarf von Rasen

Grundsätzlich benötigen jene Gräser, die den Rasen letztendlich bilden, alle Hauptnährstoffe. Neben Stickstoff, Phosphor und Kalium werden außerdem noch Magnesium und Eisen in kleineren Mengen benötigt.


Stickstoff benötigen die Rasengräser in erster Linie für das Wachstum der oberirdischen Pflanzenteile. Phosphor hingegen wird für die Entwicklung des Wurzelraums gebraucht, wohingegen Kalium den Rasen vor allem eine gewisse Stresstoleranz gegenüber Pflanzenkrankheiten verschafft, vor Dürreschäden schützt und für den Aufbau und die Festigkeit des Pflanzengewebes eine wesentliche Rolle spielt. In weitaus geringeren Mengen wird zudem Magnesium benötigt, welches in allererster Linie zum Aufbau von Chlorophyll verwendet wird und schließlich für eine satte Grünfärbung des Rasens sorgt. Zu guter Letzt dient Eisen der Vorbeugung von Pflanzenkrankheiten sowie ebenso wie Magnesium zum Aufbau von Chlorophyll.


Nährstoffmangel beim Rasen

Typische Anzeichen dafür, dass ein Rasen gedüngt werden sollte, sind eine gelbliche bis leicht braune Färbung sowie partielles Ausbleiben oder Mickerwuchs von Rasenteilen. Werden so genannte Chlorosen festgestellt, so liegt ein Mangel an Eisen vor, die mit einem speziellen Eisendünger behoben werden können.


Es kann bei ungünstigen Standortbedingungen jedoch auch vorkommen, dass die im Boden vorhandenen Nährstoffe nicht effizient aufgenommen werden können. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn der Boden einen zu geringen pH-Wert hat. Je nach Bodenart sollte dieser übrigens zwischen 6 und 7 liegen. Ist der pH-Wert nämlich zu gering – also sauer, so sind die Nährstoffe einerseits nur geringfügig pflanzenverfügbar. Saure Böden begünstigen außerdem die Ansiedlung von Moos, die dem Boden zusätzlich Nährstoffe entziehen. Ist Moos sichtbar, so ist dies ein eindeutiges Zeichen, den Rasen zu kalken. Doch auch ein zu hoher pH-Wert (über 7) kann für das Rasenwachstum schädlich sein. Ist der Boden nämlich zu basisch, so können metallischen Nährstoffe Magnesium, Eisen, Mangan und Kupfer sowie andere Mikronährstoffe (z.B. Bor, Molybdän) nicht mehr über effizient über die Rasenwurzeln aufgenommen werden. Dies würde unweigerlich zu Mangelerscheinungen führen.


Rasendünger - Organisch oder mineralisch

Da viele Menschen einen eigenen Rasen unterhalten, ist die Nachfrage an Rasendünger sowie natürlich auch das Angebot entsprechend hoch. Wer sich die Mühe macht, einmal nach der Vielzahl der auf dem Markt erhältlichen Rasendüngern recherchiert, der wird feststellen, dass es fast unmöglich ist, eine fachlich gute Auswahl zu treffen.


Zunächst ist es praktisch zu wissen, welchen Bedarf an Nährstoffen ein durchschnittlicher Rasen überhaupt hat. In folgender Tabelle geben wir einige Richtwerte, die sich je nach Bodenart (sandig, lehmig) stark unterscheiden können. In der Regel benötigt ein Rasen, der auf sandigem Boden wächst, mehr Dünger als solcher, der auf lehmigen Boden gedeihen soll.


NährstoffNährstoffbedarf
Stickstoff15-25
Phosphor3-5
Kalium5-15
Magnesium1-2

Die erste Frage die meistens aufkommt ist, welcher Düngertyp geeignet ist. Viele Gärtner die naturnah gärtnern wollen schwören auf organische Dünger. Einige andere orientieren sich nur nach dem Preis und entscheiden sich häufig für günstige mineralische Dünger. Bei der Auswahl sollten jedoch einige rationale Beweggründe betrachtet werden, die die Auswahl etwas vereinfachen können.


Reine mineralische Rasendünger liefern zwar alle nur denkbaren Nährstoffe in kurzer Zeit, haben allerdings den Nachteil, dass schnell eine Überdüngung eintreten kann. Außerdem helfen mineralische Dünger in keinerlei Weise, den Boden selbst qualitativ aufzuwerten. Kurz gesagt: mineralische Dünger liefern Nährstoffe – mehr nicht.


Organische Dünger hingegen geben Nährstoffe etwas langsamer ab und sind gegen Überdüngung resistenter als mineralische Dünger. Der Hauptvorteil beim Einsatz organischer Rasendünger ist jedoch, dass gleichzeitig die Bodenstruktur und die Bodenlebewesen positiv beeinflusst werden. Organische Düngemittel helfen nämlich dabei wertvolle Ton-Humus-Komplexe zu bilden, die Pufferung von Nährstoffen zu optimieren und für Mikroorganismen bessere Lebensbedingungen zu schaffen. Eine bessere Bodenvitalität sorgt insgesamt dafür, dass Nährstoffe besser pflanzenverfügbar sind und das Risiko für Pflanzenkrankheiten minimiert wird.


Neben organischen und mineralischen gibt es noch eine dritte Kategorie: die organomineralischen Dünger. Dies ist eine Mischung der beiden Düngertypen und kombiniert die Vorteile beider. Viele heute auf dem Markt erhältlichen Düngertypen sind organomineralische.

Der Zeitraum der Rasendüngung

Das wichtigste vorweg: Ein Rasen muss nicht zwangsläufig zu jeder Jahreszeit nach einem bestimmten Zeitplan gedüngt werden. Es gibt viele Standorte, deren Nährstoffgehalt, Bodenqualität und Bodenstruktur so beschaffen sind, dass eine Düngung immer nur nach Bedarf erfolgen sollte. Viele Quellen empfehlen zwar, den Rasen nach einem genauen Zeitplan zu düngen, allerdings sollte dies nie in Form eines Automatismus erfolgen, da sonst die Gefahr einer Überdüngung besteht.


Sieht der Rasen insgesamt gut aus, d.h. sind die Gräser satt grün, das Wurzelwerk in Ordnung und Moos nicht feststellbar, so sollte nicht auf blauen Dunst gedüngt werden. Ob und inwiefern Sie den Rasen düngen müssen, hängt in erster Linie davon ab, ob Sie sandigen oder eher dichten, lehmigen Boden haben und wie oft sie den Rasen mähen. Bei sandigen Böden sollten über das Jahr gesehen öfter gedüngt werden, also bei schwereren Böden, da die Fähigkeit Nährstoffe zu halten bei diesen eher schwach ausgeprägt ist.


Die meisten Rasenflächen benötigen jedoch eine Initialdüngung im Frühjahr. Die Düngergaben sollten jedoch erst dann erfolgen, wenn keine Bodenfröste mehr zu erwarten sind und eine recht warme Umgebungstemperatur zwischen 14 und 16 °C festzustellen ist. Liegen die Temperaturen darunter, ist der Dünger im Prinzip wirkungslos, da er nicht ausreichend in die Bodenschichten eindringen und sich verteilen kann. Günstig für die Düngung im Frühjahr ist die Nutzung organischer oder zumindest organomineralischer Langzeitdünger, die gleichzeitig beim Humusaufbau helfen. Wer übrigens über einen Komposthaufen verfügt, kann davon auch eine feine Schicht auf die Rasenfläche verteilen.


Rasenflächen, die stark beansprucht werden und häufig gemäht werden, müssen jedoch auch bei günstigen Bodenbedingungen mehrmals im Jahr gedüngt werden. Neben der Startdüngung im Frühjahr ist dann meist eine weitere Düngung im Frühsommer notwendig. Auch hier empfiehlt sich der Einsatz eines Langzeitdüngers.


Häufig wird eine Düngung im Hochsommer (Mitte/Ende August) empfohlen. Hier sollten Sie jedoch ihren Sachverstand anwenden und prüfen, wie es um die Optik und Beschaffenheit Ihres Rasens bestellt ist. Gibt es kahle Stellen und ist die Färbung der Gräser nicht mehr wie erwünscht, so sollte unbedingt gedüngt werden. Hier kann unter Umständen ein schnell wirkender Flüssigdünger eingesetzt werden.


Bei ungünstigen Bodenbedingungen und bei beanspruchtem Rasen sollte eine so genannte Kaliumdüngung zum Ende der Rasensaison angegangen werden. Ein kaliumbetonter Langzeitdünger ist hier genau das richtige. Empfehlenswert ist auch hier die zusätzliche Nutzung von Kompost. Dieser natürliche Dünger enthält nämlich nicht nur Nährstoffe sondern sorgt auch für den Aufbau der Humusschicht. Wer Kompost nutzen möchte, benötigt etwa 1 Liter Kompostmaterial pro m² Rasenfläche.


Zuschlagstoffe können helfen Dünger zu sparen

Wird ein Rasen neu ausgesät, können bestimmte Zuschlagstoffe wie Bims, Lava, Zeolith oder Blähton dabei helfen, Nährstoffe besser pflanzenverfügbar zu machen. Die hier genannten Substrate helfen vor allem bei schweren Böden. Diese lockern den Boden einerseits auf, wodurch einerseits eine bessere Bodenbelüftung und eine effizientere Nährstoffbewegung stattfindet.


Bei sandigen Böden hingegen sind diese Zuschlagstoffe – mit Ausnahme von Zeolith - eher weniger zu empfehlen. Da sandige Böden Nährstoffe und Wasser schneller auswaschen, sind eher Substrate zu verwenden, die diese speichern können. Zum Einsatz kommt hier vor allem Bentonit, welches die Auswaschung stark verlangsamt und beim Aufbau von Ton-Humus-Komplexen hilft. Wird Bentonit fachgerecht eingesetzt, kann dieses mittel- und langfristig dabei helfen, Dünger und Wasser einzusparen.


Rasendünger kaufen - Was gibt es zu beachten?

Die Auswahl an Rasendüngern ist immens. Es dürfte keinen einzigen Düngemittelhersteller geben, der nicht gleich mehrere Produkte für jede Jahreszeit anbietet.


Zu beachten ist die Nährstoffzusammensetzung in den jeweiligen Düngeperioden. Für die Startdüngung im Frühjahr sollte die Nährstoffzusammensetzung eher stickstoffbetont sein. Kalium spielt hier noch eine eher geringe Rolle (auch wenn es nicht ganz unwichtig ist). Für die spätere Düngung im Herbst sind hingegen eher kaliumbetonte Dünger zu nutzen, wobei Stickstoff eher im Hintergrund sein sollte.


Der Fokus bei der Auswahl sollte nicht ausschließlich auf N-P-K Werte und Flächenreichweite liegen. Vielmehr ist es empfehlenswert einen Dünger zu wählen, der sich auch um den Boden als solches kümmert. Organische oder organomineralische Dünger helfen beim Aufbau von Humus und verhindern eine übermäßige Ansammlung von Stickstoff bzw. Nitraten, die langfristig für das Rasenwachstum schädlich sind.


HerstellerProduktnameDüngerartN-P-K (Mg)Fläche
BeckmannRasendünger Herbst mineralischer Dünger6+5+1228 m²/kg
ProfigreenRasendünger mit Langzeitwirkungorganisch-mineralischer Dünger7+7+4 (5)13 m²/kg
Grüner JanHerbstrasendüngerorganisch-mineralischer Dünger5+5+10 (0)32 m²/kg
CuxinRasendünger Herbstorganischer Dünger8+4+15 (2)20 m²/kg
MannaRasenlangzeitdüngerorganisch-mineralischer Dünger20+5+8 (2)25 m²/kg
CompoFloranid Premium Rasendüngermineralischer Dünger22+5+11 (1,5)20 m²/kg
CompoFloranid Rasen-Langzeitdüngermineralischer Dünger20+5+8 (2)33 m²/kg
SubstralRasendünger MoosLosmineralischer Dünger6+5+1032,5 m²/kg
NeudorffAzet Rasendüngerorganischer Dünger9+3+520 m²/kg
NeudorffAzet Rasen-Startdüngerorganischer Dünger7+9+320 m²/kg
NeudorffRasendünger-Spezialorganisch-mineralischer Dünger10+2+3 (1,5)25 m²/kg