Dünger für Obstbäume

Obstbäume, wie Apfel, Aprikose, Kirsche oder Pfirsich finden sich als schmackhafte Alternative zu Gemüse in vielen Gärten. Bei richtiger Pflege - was Bewässerung, Substrat und Dünger einschließt, sind die meisten Obstgehölze relativ pflegeleicht.

Allgemeine Hinweise zum Düngen bei Obstbäumen

Nährstoffbedarf von Obstbäumen

Ein gut versorgter und ausgewachsener Obstbaum ist verhältnismäßig anspruchslos. Um eine Vorstellung zu erhalten, wieviel und welche Nährstoffe Apfelbäume, Kirschbäume oder Birnenbäume benötigen, kann die folgende Nährstofftabelle zu Rate gezogen werden.

NährstoffNährstoffbedarf
Stickstoff0,45 - 0,6 kg
Phosphor0,10 - 0,20 kg
Kalium0,50 - 0,60 kg
Magnesium0,05 - 0,10 kg

Wie oft muss gedüngt werden?

Grundsätzlich müssen Obstbäume nicht zwangsläufig jedes Jahr gedüngt werden. Auch sind die Mengen, die die Obstgehölze letztendlich benötigen, von Mal zu Mal anders. Bei der Gabe sollte immer abgeschätzt werden, welchen Düngebedarf Apfel, Birne und Co haben. Zuviel Dünger führt meist dazu, dass die Nährstoffe die Bildung von Blättern und Seitentriebe fördern. Nicht aber zwangsläufig das Wachstum und die Menge der Früchte.


Obstbäume und Dünger

Obstbäume sind relativ sensibel, was die Zeit der Düngung angeht. Es sollte daher nicht das ganze Jahr über planlos gedüngt werden, sondern immer vor den Zeiten, wo der jeweilige Obstbaum den höchsten Energiebedarf hat. Für Äpfel, Kirschen und Birnen sollte eine Düngung daher immer vor dem Monat Juni erfolgen. Nach diesem Monat werden kaum noch ausreichend Triebe entwickelt, so dass kurzfristige Nährstoffüberschüsse zu einer Überversorgung führen können.

In den meisten Fällen ist es vollkommen ausreichend, den Obstbaum ein- bis zweimal im Jahr zu düngen, je nachdem welche Boden- und Standortbedingungen vorherrschen. Wachsen die Bäume eher in einem sandbetonten Boden, müssen über das Jahr mehr Nährstoffe gegeben werden, als in einem guten Ackerboden. Wie viel Dünger letztendlich jedoch aufgebracht werden müssen, hängt auch stark vom Alter des Obstbaums ab.

Alter des Obstbaumes beachten

Junge Obstbäume, die im selben Jahr eingepflanzt werden und entsprechend fachgerecht mit Erde und Kompost im Boden verankert werden, benötigen in der Regel keine Düngung. Die im Boden und Kompost enthaltenden Nährstoffe reichen für das erste Jahr vollkommen aus. Empfehlenswert ist in den ersten Jahren nach der Einpflanzung den Baum in Rindenmulch einzubetten. Das verhindert, dass andere Pflanzen um die Stelle wachsen und dem Baum Nährstoffe entziehen.

Ältere Obstbäume benötigen logischerweise mehr Nährstoffe als die jungen und sollten auf ihren Bedarf genau überprüft werden. In den meisten Fällen ist eine zweimalige Düngung empfehlenswert - eine im Frühjahr so ab April und eine Ende Mai.

organisch oder mineralisch düngen?

Für Obstbäume sind organische Dünger meist besser geeignet als mineralische Kunstdünger. Das lässt sich damit begründen, dass die meisten organischen Düngemittel einen positiven Einfluss auf die Bodenfauna und Bodenstruktur haben. Es ist ohne weiteres möglich, den Nährstoffbedarf eines Obstbaums mit Düngern wie Kompost und Horngries oder Hornmehl zu decken. Der Bedarf an Kompost kann, je nach Größe des Apfelbaums, 3 bis 5 Liter betragen. Zusätzlich sollte jedoch noch mit Hornmehl eine Stickstoffquelle verabreicht werden. Hier genügen etwa 60 bis 90 Gramm, die am besten im Frühjahr Ende März/April und Ende Mai in den Boden vermischt werden. Handelt es sich um frischgepflanzte Obstbäume (80 bis 120 cm Stammhöhe) so können die empfohlenen Werte um 75 Prozent reduziert werden. D.h. an Kompost genügen 1 bis 1,5 Liter und an Hornmehl müssen etwa 10 bis 15 Gramm verabreicht werden.

Natürlich ist es auch möglich, einen mineralischen Dünger zu verwenden. Dieser sorgt zwar nicht für einen zusätzlichen Humusaufbau, kann jedoch dennoch den Baum mit sämtlichen wichtigen Nährstoffen versorgen. Gebräuchlich für Obstbäume sind Düngemittel wie Blaukorn oder Kalkammonsalpeter. Für ältere Bäume genügen 50 bis 60 Gramm Kalkammonsalpeter oder Blaukorn pro Jahr, die am besten in zwei Teilgaben dem Boden zugeführt werden. Frisch gepflanze bzw. junge Bäume kommen meist mit 15 bis 20 Gramm problemlos aus.

Eine dritte Möglichkeit ist die Verwendung von organo-mineralischen Düngern, also einer Mischung zwischen beiden Düngertypen. Bei der Nutzung sollte ein stickstoffbetonter Volldünger verwendet werden.

Hinweise für Nährstoffmangel bei Obstbäumen

Wird der Obstbaum nur ungenügend mit Nährstoffen versorgt, so lassen sich zumeist einige charakteristische Symptome erkennen.

Ein häufiges Symptom bei Nährstoffmangel ist eine relativ zeitig einsetzende Laubverfärbung in den Monaten August bis September. Was wie eine typische Herbstfärbung aussieht, ist nichts weiter als das verfrühte Absterben, meist in Folge eines Mangels von Phosphor oder Kalium. Ein Mangel an Kalium zeichnet sich meist durch eine intensive Braunfärbung aus, während Phosphormangel eine eher rötliche bis bronzene Verfärbung aufweist.

Nicht selten sind viele Obstbäume auch von Magnesiummangel betroffen. Die Symptome sind in der Regel recht eindeutig: Zwischen den Blattadern ist eine recht klare Vergilbung zu erkennen, die eine klare Grenze zwischen den grünen Flächen des Blattes bildet. Auch das Absterben einzelner Blattbereiche, die sich durch klare braune Bereiche zeigen, ist nicht selten. Auch eine ungewohnte Säure buw. Zuckermangel bei Früchten kann für einen Magnesiummangel sprechen. Eine Unterversorgung mit Magnesium liegt häufig jedoch nicht am Fehlen des Nährstoffs, sondern an einer Überversorgung mit Kalium. Gelegentlich sind es auch die Bodenbedingungen, die einen Mangel an Magnesium begründen. Ist der Boden beispielsweise recht sandig, so kommt es aufgrund der hohen Durchlässigkeit zu einer schnellen Auswaschung vieler Nährstoffe.

Neben Nährstoffmangel kommt bei unsachgemäßer Düngung auch ein Nährstoffüberschuss vor. Eine Überversorgung mit Stickstoff dürfte hier wohl das häufigste Phänomen sein. Auch wenn die Folgen an Blatt, Stamm und Frucht nicht immer direkt wahrgenommen werden können, so können Schädlingsbefall, Pilzbefall oder diverse Blatt und Stammkrankheiten ein Indiz hierfür sein. Besonders gefährlich ist die übermäßige Nährstoffversorgung in Verbindung mit einem zu feuchtem Boden. Ein solches Milieu begünstigt Pilze wie Rost.

Obstbaumdünger kaufen - Was gibt es zu beachten?

Obstbäume gehören heute in viele Gärten und Gartenanlagen. Die Düngemittelhersteller haben daher auch ihre Sortimente angepasst und entsprechende Nährstoffformulierungen für Obstbäume im Angebot.

Grundsätzlich sollte darauf geachtet werden, dass der Obstdünger stickstoff- und kaliumbetont ist. Von diesen beiden benötigen die meisten Obstbäume auch am meisten. Phosphor ist zwar notwendig, wird aber nur begrenzt benötigt. Achten Sie am besten auch darauf, dass Sie einen Dünger wählen, der Magnesium enthält. Magnesiummangel ist eine der häufigsten Mangelerscheinungen bei Obstbäumen.

Für Obstbäume sind auch einige Beerendünger geeignet. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass deutlich weniger Phosphor als Kalium im Dünger enthalten ist. Die folgende Liste enthält im Handel erhältliche Dünger für Obstbäume.

HerstellerProduktnameDüngerartN-P-K (Mg)Hinweise
DehnerObstbaum-Dünger mit Guanoorganisch-mineralischer Dünger6+4+128 Obstbäume (mit 3 m Höhe)
SchachtBio-Dünger für Obstbäumeorganischer Dünger6+3+6100 g/m² bei 1-2 Anwendungen/Jahr
Substral OsmocoteBeeren & Obstdüngermineralischer Dünger16-5-1750 bis 100 g pro Pflanze
GabiObstbaumdünger Magnesium und Spurennährstoffeorganischer Dünger0+0+0 (15) gegen Stippe

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